„Brauchen wir wirklich Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Vorbereitungs-dienst? Sollten wir uns nicht besser auf das Kerngeschäft ‚Guter Unterricht‘ beschränken?“
Die Frage ist aus unserer Sicht eindeutig mit „ja, BNE gehört in den Vorbereitungsdienst!“, zu beantworten. Denn mit unserem BNE-Konzept setzen wir für uns bindende Vorgaben und für die Erfüllung des schulischen Bildungsauftrages wichtige Überlegungen um.
Vorgaben und Überlegungen
A
„Die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gelten [seit dem UN Beschluss von 2015] für alle Staaten im Rahmen der Agenda 2030“ Ziel 13 lautet: „Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen.“
Tina Schauer, HKM, August 2020
B
Der Nationale Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (2018) erklärt die Notwendigkeit einer „Veränderung unseres Bildungssystems“(S.3) und die „Verankerung von BNE in der Lehrkräftebildung“ (S.24) in Studienseminaren: „Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und diejenigen, die sie ausbilden, sind wirkungsvolle Change Agents. Um hierfür Kompetenzen zu entwickeln, muss BNE strukturell in der Aus-, Fort- und Weiterbildung verankert werden. Hierfür sind Rahmenbedingungen und Qualitätsstandards zu setzen sowie Erfolg versprechende Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln. (S.29)
Zum Nationalen Aktionsplan: https://www.bne-portal.de/de/der-weg-zum-nationalen-aktionsplan-1720.html
E
„Ich werde immer gefragt: ‚Ist denn die Erde noch zu retten?‘ Definitiv ja. Leider hat man das Gefühl, dass der Klimaschutz daran scheitert, dass viele Menschen noch gar nicht verstanden haben, was da eigentlich auf uns zukommt. Viele wissen einfach noch gar nicht, was man da tun kann und das führt dann auch dazu, dass wir nicht tätig werden. Und deshalb glaube ich, ist es die Rolle der aufgeklärten Wissenschaft, diese Informationen nicht nur in der Fachwelt zu publizieren, sondern auch die Öffentlichkeit zu informieren.“
Prof. Volker Quaschning, Gründungsmitglied der Scientists-for-future-Bewegung, www.volker-quaschning.de
Nur 1% der im Fernsehen behandelten Themen betreffen die Menschheitsaufgabe Klimaschutz. Das ist zu wenig!
https://mobile.twitter.com/BonPote/status/1490614958408839168/photo/1
https://mobile.twitter.com/BonPote/status/1490614958408839168
C
„Die Klimakrise wird auf unzähligen Podien und Gipfeltreffen diskutiert. Es werden umfangreiche Zusagen gemacht … Doch wenn es um konkrete Schritte geht, stellen wir fest, … Noch nie ist die Klima- und Umweltkrise als Krise behandelt worden. Das Gap zwischen dem, was wir tun müssten, und dem, was tatsächlich getan wird, wächst von Minute zu Minute…“
Thunberg / Neubauer / de Wever van der Heyden / Charlier, Frau Merkel, stellen Sie sich endlich der Klimakrise!, in: DER SPIEGEL, 19.08.2020
D
Der Nationale Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (2018) erklärt die Notwendigkeit einer „Veränderung unseres Bildungssystems“(S.3) und die „Verankerung von BNE in der Lehrkräftebildung“ (S.24) in Schulen: „Schule hat die Aufgabe, nachkommende Generationen zu befähigen, ihre Gegenwart auch im Hinblick auf ihre Zukunft mitgestalten zu können. Dafür muss sie nachhaltige Entwicklung in Bildungsprozessen ebenso wie im Alltag partizipativ und inklusiv erfahrbar machen. Für einen erfolgreichen Transformationsprozess müssen BNE-Vision, -Plan, -Strategie und -Konzepte für die Lern- und Lehrumgebung von allen entwickelt und mitgetragen werden (Whole System Approach). Der Auf- und Ausbau von lokalen/regionalen Bildungslandschaften ist notwendig.“(S.32)
F
…“dass das Thema nach und nach aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verschwindet … [hat / hätte auch den negativen] Nebeneffekt, dass die Politik durch dieses Defizit an Aufmerksamkeit auch nicht unter starkem Handlungsdruck steht. … was sich deutlich zeigt, ist, dass die durchaus optimistische politische Grundstimmung, die bis zum Jahr 2010 erkennbar war, in der Medienanalyse immer mehr einer gewissen Indifferenz für das Thema weicht. … Aus Medienperspektive ist die Debatte um die 2 Grad-Obergrenze kein Einhaltungsdiskurs, sondern vor allem ein Zieldiskurs. Das „Warum ist die Einhaltung von 2 Grad notwendig und sinnvoll?“ wird nur am Rande diskutiert. Im Zentrum steht das Erreichen bzw. Nicht-Erreichen, verbunden mit der Konnotation des politischen Scheiterns: Wird das Ziel erreicht, ja oder nein? Die sozio-ökonomischen und ökologischen Konsequenzen des Überschreitens der 2 Grad-Obergrenze werden – zumindest in den analysierten Medien – kaum diskutiert. Ebenso wenig steht der Nutzen der Einhaltung der 2 Grad-Obergrenze bzw. der Maßnahmen dafür im Blickpunkt. Dass die Einhaltung der 2 Grad-Obergrenze mit der Bewahrung von Lebensräumen und Menschenleben eng verknüpft ist, gerät weitgehend aus dem medialen Fokus. …“ Internationale und EU-Klimapolitik | Umweltbundesamt