Handlungskompetenzen im Bereich BNE (VV-Beschluss März 2020)

Über welche Fähigkeiten müssen Lehrkräfte im 21. Jahrhundert verfügen, um im Lernbereich Globale Entwicklung an der „Menschheitsaufgabe Klimaschutz“ (Daniel Klingenfeld) und anderen BNE-Themen für die von ihnen unterrichteten Kinder und Jugendlichen pädagogisch, fachlich und politisch verantwortlich handeln zu können?

Diese Frage hat die Vollversammlung der Ausbilder*innen und der Seminarrat nach Vorarbeit der AG BNE beispielhaft für den Lernbereich Globale Entwicklung an der „Menschheitsaufgabe Klimaschutz“ im März 2020 wie folgt beantwortet:

Viele der von den LiV zur Zeit unterrichteten Schülerinnen und Schüler werden das Jahr 2100 noch erleben. Sie unterrichten damit Menschen, die massive u.a. durch eine ungebremste Klimaerhitzung ausgelösten Umweltveränderungen werden ertragen müssen. Im Rahmen der 21-monatigen Ausbildung wollen wir Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst an den folgenden Indikatoren erkennbar handlungskompetent machen: 

Sie können in ihrem Unterricht und darüber hinaus in der schulischen Öffentlichkeit den für den schulischen Bildungsauftrag maßgeblichen Nationalen Aktionsplan für Nachhaltige Entwicklung umsetzend …

  1. auf die Erderhitzung als ein nachweisbares, menschengemachtes, gefährliche Folgen auslösendes und auf ein dringend zu lösendes Problem aufmerksam machen.
    Damit können Sie dazu beitragen, das „Defizit an Aufmerksamkeit“ (BMU 2020) zu kompensieren und auf die Politik einen stärkeren Handlungsdruck auszuüben, der für den Beschluss der notwendigen Maßnahmen notwendig ist. https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/internationale-eu-klimapolitik#medienanalyse-die-zwei-grad-obergrenze-in-medien-und-wissenschaft
  2. die Ursachen benennen, die für nicht nachhaltige Entwicklung im Bereich Klimaerhitzung und darüber hinaus verantwortlich sind.
  3. an Debatten beurteilend teilhaben, die um wirksame und weniger wirksame Lösungsmöglichkeiten kreisen.
  4. benennen, welche Möglichkeiten und Grenzen individuelle Bemühungen haben. Damit können Sie begründen, warum es über individuelle Handlungen hinaus politischer Entscheidungen bedarf, um das Problem Klimaerhitzung zu lösen.
  5. beurteilen, wie sehr oder wie wenig erfolgreich klimapolitische oder andere Nachhaltigkeit fördernde Zielsetzungen umgesetzt sind.

Zu Beginn des Vorbereitungsdienstes erhalten die Referendarinnen und Referendare für den Erwerb dieser Handlungskonsequenzen erste Impulse, die sie gestützt auf weitere Impulse zur Ausbildung der Handlungskompetenzen nutzen können.

Die AG bittet die Ausbildenden und LiV, bereits in den ersten Modulveranstaltungen zu thematisieren, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung am Thema „Menschheitsaufgabe Klimaschutz“ und darüber hinaus an anderen Schwerpunkten im Fachunterricht realisiert werden kann.