Zur Zeit sind wir noch auf der Suche nach einem oder einer Referent*in. Zur Vorbereitung auf die Übung, in der die neuen Kolleginnen und Kollegen ein Klassengespräch zum Thema „Klimaschutz: Habt ihr es in der Hand“ moderieren sollen, wollen wir ein besonderes Augenmerk auf Erkenntnisse der Klimakommunikations- und Klimabildungsforschung legen.
Der Ausgangspunkt für die den zweiten Tag des Dienstantritts der neuen LiV ist der Kurzfilm „Ihr habt es in der Hand“, den die Filmemacher 2012 mit Jugendlichen als Zeichentrickfilm gedreht haben. Er scheint auf den ersten Blick die These zu vertreten, dass wir eine gesellschaftliche Transformation hin zu einer nachhaltig sich entwickelnden Gesellschaft „in der Hand haben“. Das wirft die Frage auf, ob Schülerinnen und Schüler eine Transformation der Gesellschaft wirklich in der Hand haben. Genauer gesagt: Der Film wirft die Frage auf, welche individuellen Möglichkeiten es und welche politischen Notwendigkeiten für eine Transformation es gibt.
Wenn möglich wollen wir in einem Gespräch mit einem oder einer Klimaexpert*in erörtern, welche „Klimabildungsziele“ zu verfolgen sind, um lernwirksame Klassengespräche zu führen.
Dies ist uns deshalb wichtig, weil Kranz / Schwichow / Breitmoser / Niebert (2022) in einer breit angelegten empirischen Studie zu Perspektiven der Klimabildung nachweisen konnten, dass in Klimabildungsmaterialien ein zu großes Gewicht auf die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels und auf individuelle Maßnahmen zur Reduzierung des persönlichen CO2-Fußabdrucks gelegt wird. Viel wichtiger (aber zu selten) sei es, so die Autor*innen, zu thematisieren, welche politischen Ereignisse und Konflikte in der Gesellschaft zu beobachten seien. Es sei wichtig, „to provide students with knowledge about the politicial perspective of climate change and empower them to participate in politics“(7). Es gehe darum, konflikt- und lösungsorientiert die Emissionsquellen präzise zu bestimmen und die Schülerinnen und Schüler beim „development of argumentation“(16) fit zu machen und „public sphere action“(17) zu bewerben.